Definitionen aus der Forstgenetik

 

Allele Aus Mutationen in der DNA-Struktur eines spezifischen Genorts hervorgegangene homologe Varianten.
seltene Allele Per Definition: Allele, deren Häufigkeiten in Populationen ≤ 1% betragen.
Art Gruppen sich miteinander kreuzender natürlicher Populationen, die hinsichtlich ihrer Fortpflanzungen von anderen Gruppen vollständig isoliert sind (Mayer 1969).
Betriebszertifizierung Bescheinigung der ordnungsgemäßen Betriebsführung (z.B. ISO, ISTA-Zertifizierung für Saatgutprüflabors).
DNA (veraltet: DNS) Desoxyribonukleinsäure (acid): wesentliche chemische Bausteine der Chromosomen als Träger der Erbinformation.
Mt-DNA Mitochondrien-DNA, mütterliche Erbinformation bei Laubbäumen.
Cp-DNA Chloroplasten-DNA, mütterliche Erbinformation bei Nadelbäumen.
Enzym Protein (Eiweißstoff) mit katalytischen Fähigkeiten, das eine chemische Reaktion beschleunigt.
Flaschenhalseffekt Verringerung der Populationsgröße in einem so starken Maße, dass genetische Varianten verloren gehen (genetische Drift).
Gemischte Zertifizierung Bescheinigung der ordnungsgemäßen Betriebsführung (Bewirtschaftung) und der daraus hervorgehenden Qualität eines bestimmten Produktes (z.B. PEFC, FSC).
Gen Ein abgrenzbarer Abschnitt auf der DNS, der die Information zur Bildung eines Proteins enthält.
Genetischer Abstand Maß, welches die Unterschiedlichkeit genetischer Strukturen zwischen zwei Kollektiven quantifiziert.
Genetische Diversität Maßzahl, in welcher die Anzahl und die Häufigkeit aller genetischen Varianten eines Kollektivs kombiniert sind.
Genetische Drift Zufälliger Verlust seltener Allele bei drastischer Reduktion der Populationsgröße.
Genfluss Verbreitung von Genen über weite Entfernungen durch Pollen oder Samen.
Genetische Strukturen Häufigkeitsverteilungen genetischer Varianten innerhalb von Kollektiven.
Genetische Variation Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendeter Begriff, der genetische Vielfalt und Diversität beschreiben soll.
Genetische Vielfalt Summe unterschiedlicher genetischer Typen (Allele, Genotypen) über alle untersuchten Genloci in einem Kollektiv.
Genmarker Merkmale (z.B. Enzymsysteme) können nach erfolgter Vererbungsanalyse als Genmarker genutzt werden.
Genort (=Genlocus) Ein DNA-Abschnitt, welcher eine bestimmte Funktion dadurch kodiert, dass eine Transkription stattfindet.
Genotyp Allelische Besetzung an einem oder vielen Genorten eines Individuums.
Genom Das gesamte genetische Material eines Chromosomensatzes.
Gütesiegel Bescheinigung bestimmter Qualitätsmerkmale ohne unabhängige Kontrolle (z.B. RAL).
Isoenzymanalyse Im Bereich der Forstgenetik derzeit gängiges Laborverfahren zur Erfassung und Identifizierung genetischer Strukturen auf der Basis von Isoenzymen.
Haplotyp Genotyp mit ausschließlich mütterlichen Erbanlagen (mt-DNA bzw. cp-DNA).
Isoenzyme Enzyme mit identischer Funktion im Stoffwechsel aber einem leicht unterschiedlichen molekularen Aufbau. Diese Unterschiede (elektrische Ladung oder Größe) erlauben eine elektrophoretische Trennung der Varianten im Gel.
ISTA International Seed Testing Association. Legt Standards für die Keimprüfung fest.
Kontrollfall Überprüfung eines Sachverhalts für eine bestimmte Partie   (abgeschlossener Vorgang).
Mikrosatelliten Kleinere funktionslose Abschnitte auf der DNA, in welchen einzelne Nukleotide oder Nukleotidgruppen vielfach wiederholt auftreten.
Paarungssystem Die Gesamtheit der Gesetzmäßigkeiten, welche die Paarung aller Individuen in einer Population determinieren. Ein spezielles Paarungssystem ist die Inzucht, bei welchem sich bevorzugt verwandte Individuen miteinander paaren.
PEFC Internationales Waldzertifizierungssystem Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes
Polymorphismus Auftreten von verschiedenen Phänotypen in einer Population; sie beruhen auf den unterschiedlichen Allelen eines Gens.
Polymorphe Genorte Genorte, welche in einem Kollektiv verschiedene Varianten (Allele) aufweisen.
Population Aus Individuen einer Art zusammengesetztes Kollektiv, in welchem sich alle Individuen potentiell miteinander paaren können.
Produktzertifizierung Bescheinigung der  bestimmten Eigenschaft für ein bestimmtes Produkt. Zertifikat gilt nur für dieses Produkt (z.B. ZüF, FfV).
RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.
Selektion Die Konsequenz unterschiedlicher Überlebenschancen und unterschiedlichen Reproduktionserfolgs von verschiedenen Genotypen in einem Kollektiv.
Stabilisotope Bei Stabilisotopen handelt es sich um unterschiedliche Varianten desselben Elementes, welche identische chemische Eigenschaften haben. Ihre Masse ist jedoch unterschiedlich. Sie zerfallen nicht und sind daher auch nicht radioaktiv. Man arbeitet in der Landwirtschaft überwiegend mit Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), Stickstoff (N) und Kohlenstoff (C).
Stärkegelelektrophorese Physikalische Methode zur Trennung von Isoenzymen in Stärkegelen anhand von Ladung und Größe der Moleküle.
TKM oder TKG Tausendkornmasse oder Tausendkorngewicht. Das TKM wird nach ISTA durch Wiegen von 8 Proben á 100 Samen pro Partie ermittelt.
Zertifizierung Bescheinigung einer bestimmten Eigenschaft  durch unabhängigen Experten.
Zertifizierungsverfahren Schaffung eines verbindlichen Rahmens zur Überprüfung der zu bescheinigenden Eigenschaft.
ZüF Zertifizierungsring für überprüfbare Forstliche Herkunft Süddeutschland e.V.

 

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